Motto

Am 12. Juni war es soweit – wir trafen uns zum CSD 2021 sowohl auf der Straße bei der Polit-Parade als auch online bei unserem Livestream.

Diversity United lautete das diesjährige Motto – Vielfalt vereint!

Was verstehen wir unter dem diesjährigen Motto? Drei Aspekte verdienen in unseren Augen besondere Aufmerksamkeit:

  1. LGBTQIA+ für andere marginalisierte Gruppen
  2. Support für mehrfachdiskriminierte Menschen
  3. Gegen Diskriminierung innerhalb der queeren Community

Nicht nur LGBTQIA+ sind von Diskriminierung und Marginalisierung betroffen, auch BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), Menschen mit Behinderung, Arbeiter*innen und Frauen haben auf struktureller, institutioneller und zwischenmenschlicher Ebene mit diesen Problemen zu kämpfen. Diese Formen der Benachteiligung gilt es auch für unbetroffene queere Menschen anzuerkennen und sich gegen Rassismus, Ableismus, Klassismus und Sexismus stark zu machen. Heute und das ganze Jahr über.

Sind Menschen nicht von einer, sondern von zwei oder mehreren Diskriminierungsformen betroffen, spricht man von Intersektionalität – der zweite Punkt unserer Motto-Interpretation. Queere Frauen beispielsweise sind sowohl von Sexismus und Misogynie als auch von Queerfeindlichkeit (z.B. Homo-, Bioder Transfeindlichkeit) beeinflusst, queere BIPoC haben neben der Queerfeindlichkeit mit Rassismus zu kämpfen und queere Menschen mit Behinderung müssen sich nicht nur cis-heteronormativen Strukturen stellen, sondern auch einem omnipräsenten Ableismus.

 
 
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Dabei ist wichtig zu beachten, dass verschiedene Diskriminierungsformen nicht miteinander verglichen, geschweige denn gegeneinander aufgewogen werden sollen. Dass Mehrfachdiskriminierung aber eben auch mehrfach belastend ist, wird schnell klar. Als CSD Augsburg e.V. und als queere Community möchten wir diese Intersektionalität erkennen und entschlossen dagegen vorgehen.

Dazu zählt auch, die Diskriminierung innerhalb der eigenen Community zu erkennen und zu bekämpfen – immer noch ein wunder Punkt in queeren Spaces. Hier kann das beispielsweise der Rassismus oder Ableismus beim Dating sein oder die Bi- und Transfeindlichkeit in queeren Räumlichkeiten (sowohl online als auch offline). Ob nun bewusst böswillig oder doch eigentlich „nett gemeint“: Als marginalisierte Gruppe gilt es, jegliche Form der Diskriminierung zu erkennen, aktiv zu bekämpfen und dann vor allem den Betroffenen zuzuhören und eine Bühne zu geben, statt Unsichtbarmachung und gefährliche Stereotype zu reproduzieren.

Unser Plädoyer zum CSD Augsburg 2021 lautet also: Gemeinsam kämpfen wir als queere Community für eigene Rechte sowie die Rechte anderer marginalisierter Gruppen und geben unser Bestes, eigene diskriminierenden Gedanken und Verhaltensweisen aktiv zu verlernen. Ganz nach dem Motto „unsere Verschiedenheiten vereinen uns“ – Diversity United. Und schließlich gehen wir heute nur auf die Straße, weil 1969 in New York mehrfach marginalisierte Menschen - die Schwarze trans Aktivistin Marsha P. Johnson und die puerto-ricanisch-venezolanische trans Aktivistin Sylvia Rivera - die Stonewall Riots begannen und 1970 Brenda Howard, eine bisexuelle Frau, den ersten Christopher Street Day ins Leben rief.

 

Schirmpersonschaft

Der Christopher-Street-Day in Augsburg hat endlich einen Paten:

LEOPOLD übernahm die Schirmpersonschaft für den Augsburger CSD. Der queere Künstler aus Würzburg pflegt eine enge Verbindung zur Stadt, ist mehrmals in Augsburg aufgetreten und hat hier viele Fans.

LEOPOLD hat als Schirmperson gemeinsam mit dem CSD-Verein sowohl den Demozug angeführt, als auch das abendliche Event eröffnet und live performt. Neben anderen Songs seiner neuen EP „FEM“ dürfen sich Interessierte vor allem auf die CSD-Hymne „Paradise“ freuen. Das Lied wurde von der Plattform TikTok im letzten Jahr zum offiziellen Titelsong für die deutschsprachige Pride-Kampagne erklärt. Vor Kurzem veröffentliche LEOPOLD gemeinsam mit MKSM den Song „Love in the Dark“, der auf die schwierige Situation von LGBTQIA+ in Polen aufmerksam machen soll.

LEOPOLD sieht sich als Sprachrohr der Regenbogen-Community und schafft mit seiner Musik und seinen öffentlichen Auftritten – u. a. im ZDF Morgenmagazin und in der BR Abendschau – immer wieder Aufmerksamkeit für die Themen queerer Menschen.

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© LEOPOLD
 

Polit-Parade

Am 12.06.2021 startete um 11:00 Uhr unter dem Motto "Diversity United." die Polit-Parade durch die Augsburger Innenstadt. Trotz der Coronalage waren wir überwältigt, wie viele Leute sich angemeldet hatten. Wir hatten 200+ Teilnehmer*innen, die laut und bunt durch die Innenstadt demonstrierten. 

Die Polit-Parade dient dazu, politische und gesellschaftliche Forderungen der LGBTQIA+ Community öffentlich zu machen. Außerdem werden die Lebensrealitäten marginalisierter Menschen thematisiert und über sexuelle und geschlechtliche Identität und Vielfalt aufgeklärt.

 
 

Vielen Dank an ZEHNTAUSENDGRAD für die Erstellung dieses Videos!

Demo-Strecke

Start mit der Aufstellung an der Fuggerstraße (Richtung Königsplatz). Weiter geht es dann über Königsplatz/Kl. Bahnhofstr. – Bahnhofstraße – Viktoriastraße – Fröhlichstraße – Schaezlerstraße – Grottenau/Ludwigstraße/Karlstraße – Karolinenstraße/Rathausplatz – Maxstraße – Ulrichsplatz – Maxstraße – Moritzplatz/Bürgermeister-Fischer-Straße – Königsplatz.

Die Polit-Parade löst sich am Königsplatz auf. Die Fahrzeuge (Autos etc.) fahren aus der Formation zur Fuggerstraße.

Unbedingt beachten: Fahrzeuge können nicht am Königsplatz abgestellt werden. Bitte passenden Parkplatz in der Nähe suchen!

 

Hauptsponsor 2021

Sponsoren 2021

 
 
 

Livestream

Am 12. Juni 2021 fand ab 18:00 Uhr der CSD-Livestream in unserem CSD-Studio von ZEHNTAUSENDGRAD statt.

Mit einem bunten Programm von queeren Künstler*innen über diverse Initiativen aus der Community bis hin zu Fachgesprächen zu queeren Belangen.

 

Schaut Euch jetzt den Livestream nachträglich an:

 
 
 

Musikalisch begleitet haben den Livestream:

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Desweiteren hatten wir Themen zu Coming Out, LGBTQIA+ in der Arbeitswelt und Lesung einer queeren Autorin mit im Programm. Zusammen mit dem LSVD Bayern wurde es dann noch etwas politisch - es ging um queere Sichtbarkeit gehen. Auch durfte ein Auftritt von Dragqueens nicht fehlen.

 

Programmheft

Nachfolgend findest Du unser Programmheft zum CSD Augsburg 2021